Nach meinem Blogartikel zur Homo-Ehe habe ich relativ viele, teilweise empörte Reaktionen von geschiedenen Vätern erhalten.
Deshalb kurz zur Klarstellung:
Nein, ich bin kein Männerhasser.
Ich vertrete ebenso oft Männer wie Frauen.
Für Väter setze ich mich genauso ein wie für Mütter, insbesondere, weil ich mich eigentlich am meisten für die betroffenen Kinder einsetzen möchte.
In meinem Artikel ging es mir daher sehr um die Bedürfnisse von Kindern.
Kinder, deren Eltern sich scheiden lassen, leiden – zumindest am Anfang.
Egal, wie freundschaftlich die Eltern auseinandergehen: Bis sich das Kind an die neue Lebenssituation angepasst hat, wird es traurig sein und sich einsam fühlen.
Dass mit einer Scheidung oft auch eine wirtschaftliche Verschlechterung für das Kind einhergeht, finde ich dramatisch.
Mein Artikel bezog sich auch nicht auf Väter, die sehr viel für ihre Kinder tun, an ihnen hängen und sich dafür engagieren, dass sie im Leben ihrer Söhne und Töchter präsent bleiben.
Und ja, ich weiss, dass es Frauen gibt, die genau das sabotieren.
Die Unterhaltsrechtsreform 2008:
Meine Kritik bezog sich auf die Regelungen, die 2008 mit einer großen Unterhaltsrechtsreform in Deutschland eingeführt wurden.
Vor dieser Reform gab es eine Ungleichbehandlung von Müttern unehelicher und Müttern ehelich geborener Kinder:
Geschiedene Mütter von ehelichen Kindern konnten Unterhalt für sich selbst fordern, bis das kleinste Kind die Grundschule durchlaufen hatte und mussten auch danach in der Regel nur halbtags arbeiten.
Mütter unehelicher Kinder konnten diesen sog. Betreuungsunterhalt nur für die ersten drei Lebensjahre des Kindes vom Kindsvater verlangen.
Die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts:
2007 hat das Bundesverfassungsgericht diese unterschiedliche Dauer der Unterhaltsansprüche für verfassungswidrig erklärt und den Gesetzgeber aufgefordert, das Unterhaltsrecht entsprechend abzuändern. Die entsprechende Presseerklärung können Sie hier nachlesen.
Der Gesetzgeber hat sich danach aber leider dazu entschlossen, nicht etwa die Rechte von Müttern unehelicher Kinder zu stärken, sondern die Rechte von Müttern ehelicher Kinder massiv zu beschneiden.
Die nacheheliche Eigenverantwortung
Mit der Reform wurde der Begriff der „nachehelichen Eigenverantwortung“ eingeführt. Jeder Ehepartner sollte nach der Scheidung für sich selbst sorgen.
Kein Ex-Partner sollte gezwungen werden, den anderen lebenslänglich zu alimentieren.
Alle alleinerziehenden Eltern müssen nun in der Regel Vollzeit arbeiten, sobald das jüngste Kind drei Jahre alt ist und in den Kindergarten gehen kann.
Das ist ja auch generell keine schlechte Erwägung, da z.B. Rentenansprüche eben hauptsächlich durch eine Berufstätigkeit erworben werden.
Auch wollte man „Zweitfamilien eine Chance geben“.
Wenn ich mich aber gedanklich in die Situation eines Kindes versetze, das aus einer geschiedenen Ehe stammt, finde ich diese Regelungen bedenklich.
Oftmals bedeutet es, dass die Kinder aus Erstfamilien von einer Betreuung zur nächsten gereicht werden, damit das alleinerziehende Elternteil arbeiten kann.
Da das alleinerziehende Elternteil dennoch oft keine Vollzeittätigkeit ausübt, ist in diesen Familien das Geld häufig knapp.
Ich finde nach wie vor, dass beide Eltern im gleichen Maß für ihre Kinder verantwortlich sind.
Sie haben dafür Sorge zu tragen, dass ihre Kinder finanziell abgesichert sind und dass sie in Liebe und Geborgenheit aufwachsen können.
Mit den derzeitigen gesetzlichen Regeln ist das für Alleinerziehende und deren Kinder leider häufig schwierig.
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Es gibt eigentlich kein schlimmeres Gefühl, als vor etwas Angst zu haben.
Man macht sich Gedanken, malt sich Dinge aus und rechnet dabei leider auch gerne mit dem Schlimmsten.
Sind Angst und Panik erst einmal im Kopf freigesetzt, lassen sie sich nicht mehr so leicht stoppen. Sie lähmen und behindern und zerstören den Glauben daran, dass man selbst Einfluss auf das künftige Geschehen und damit auf sein Glück nehmen kann.
Vielleicht haben Sie vor ein paar Jahren das Buch „Eat Pray Love“ von Elizabeth Gilbert gelesen. (Falls nicht: Leseempfehlung, insbesondere in schwierigen Lebensphasen!)
Das Buch ist eine Autobiografie und beginnt in dem Moment, in dem die Autorin erkennt, dass sie mit ihrer Ehe und dem Leben, das sie sich gemeinsam mit ihrem Ehemann aufgebaut hat, nicht zufrieden ist.
Sie entschließt sich zur Trennung und Scheidung.
Ihr Ehemann kann damit zunächst nicht umgehen, lässt sie lange Zeit nicht los und verzögert den Abschluss des Scheidungsverfahrens immer weiter.
Während einer Autoreise mit einer Freundin erzählt die Autorin ihr, dass sie die Situation nicht mehr aushält. Sie wünscht sich, dass ihr Mann endlich die Scheidungspapiere unterzeichnet, damit sie geschieden ist und ihr Leben weiterleben kann.
Ihre Freundin schlägt ihr vor, all die Personen gedanklich aufzulisten, die der Meinung sind, dass sie genug gelitten hat und daher bereit sind, ihre Scheidungspapiere ebenfalls zu unterschreiben.
Gemeinsam zählen sie die unterschiedlichsten Personen auf, angefangen mit Freunden und Verwandten, über Berühmtheiten der Zeitgeschichte… Am Schluss hat im Grunde jede Person, die ihnen eingefallen ist, die Papiere mit unterschrieben.
Es kommt wie es kommen muss:
Fast zeitgleich erfährt die Autorin, dass ihr Ehemann die Papiere unterschrieben hat und sie rechtskräftig geschieden ist.
Das Ganze klingt jetzt für manche vermutlich ein wenig nach Abrakadabra und Voodoo.
Aber die Methode, die in dieser Geschichte mitschwingt, ist sehr hilfreich, wenn man von Angst überwältigt wird.
Wenn Sie sich ängstlich fühlen, versammeln Sie innerlich all die Menschen um sich, von denen Sie wissen, dass sie auf Ihrer Seite sind:
Ihr Partner. Ihre beste Freundin. Ihre Eltern. Ihr Bruder. Weitere Freundinnen und Freunde. Ihre besten Kumpel…
Wenn Sie all diese Personen eine Weile aufgezählt und innerlich an Ihre Seite gestellt haben, werden Sie sich deutlich weniger alleine fühlen und können so Ihre Angst bekämpfen.
Sie werden wieder wissen, dass es Menschen gibt, die an Sie glauben und die Ihre Vorzüge kennen.
Es ist, als würde man dadurch seine Truppen hinter sich scharen, die bereit sind, einen zu unterstützen und zu begleiten.
Und noch etwas:
Begreifen Sie Phasen, die schwierig sind und Angst auslösen, als Übungssituationen. Wie in einem Spiel stehen Sie vor einer Aufgabe, die es zu lösen gilt und die auch gelöst werden kann…
Viel Mut dafür!
PS: Als ideales Begleitlied empfehle ich Ihnen „Millionen Legionen“ von Thomas D…
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Sie haben sich getrennt und sind wieder Single. Für die meisten Menschen folgt nach der Trennung eine intensive Trauerphase.
Vielleicht können folgende Tipps Ihnen in dieser Zeit helfen:
1. Sie sind nicht allein.
Auch wenn Ihr Partner nicht mehr da ist, Ihre Freunde und Ihre Familie sind an Ihrer Seite.
Vergraben Sie sich nicht allein daheim, greifen Sie zum Telefon, weinen Sie sich bei der besten Freundin aus, lassen Sie sich von Ihrer Mutter bekochen, gehen Sie mit Ihren kleinen Neffen spazieren.
2. Trennungen sind alltäglich.
Ich kann mich an eine Trennung erinnern, nach der es lange gedauert hat, bis sie überwunden war. Aber nach ein paar Wochen dachte ich:
„Das, was Du gerade durchmachst, passiert ganz vielen Leuten. Vermutlich laufen gerade Tausende Menschen in Deutschland durch ihre Tage und fühlen sich genauso mies wie Du.“
Dieser Gedanke hat mir geholfen. Diese Erkenntnis, dass eine Trennung eine universelle Lebenserfahrung ist, die jeder (mehrfach) mitmacht.
3. Das Leben geht weiter.
Ja, eine Trennung fühlt sich an wie das Ende der Welt, aber am nächsten Morgen geht die Sonne auf und ein neuer Tag startet…
Man ist nicht gleich wieder voll funktionstüchtig, aber früher oder später wird man zum „Tagesgeschäft“ zurückkehren müssen.
Ich bin ein großer Befürworter davon, sich krankschreiben zu lassen, wenn es wirklich gerade nicht geht. Aber ich glaube auch, dass es hilft, seinen Alltag weiterzuleben, seine Aufgaben zu erfüllen und so wieder zu sich zu finden.
Wenn Sie damit Probleme haben, schreiben Sie sich eine To-do-Liste. Nehmen Sie Punkte auf wie „Haare bürsten“ und „Zähne putzen“. Streichen Sie erledigte Aufgaben mit einem dicken schwarzen Stift durch.
Es mag lächerlich klingen, aber es gibt einem das Gefühl, wenigstens etwas erreicht zu haben…
4. Geben Sie Ihren Gefühlen Raum.
Direkt nach einer Trennung sind die meisten in der „Heulendes Elend“-Phase. Das ist gut, denn der Schmerz muss raus.
Nach ein paar Wochen ebbt es ab, aber man hat noch Tage, an denen man einfach nur weinen möchte. In solchen Momenten rate ich zu folgender Methode:
Schauen Sie auf die Uhr und geben Sie sich 15 Minuten Zeit, um sich so richtig in Ihre Traurigkeit hineinzusteigern:
Schluchzen Sie laut, weinen Sie sich durch zwei Päckchen Taschentücher. Zerreißen Sie theatralisch Bilder. Zerstören Sie ein paar Erinnerungsstücke. Feuern Sie sich innerlich ordentlich dabei an.
Egal, was Sie tun, Hauptsache, Sie tun es mit vollem Einsatz!
Und dann, wenn die Viertelstunde vorbei ist, hören Sie auf. Und schmunzeln über Ihren Elan.
5. Lassen Sie das Licht wieder hinein.
Das Leben nach einer Trennung ist nicht nur schwarz und dunkel. Glück und Lachen kehren wieder in Ihr Leben zurück.
Schaffen Sie Raum dafür, indem Sie Dinge tun, die Ihnen Spaß und Freude machen.
Am Anfang sind es vielleicht nur kleine Lichtpunkte, aber mit der Zeit werden die schönen Phasen länger und heller.
6. Tun Sie Sachen nur für sich.
Eine Beziehung bringt Einschränkungen mit sich.
Vielleicht durften Sie nie Fußball schauen. Oder man hat sich über Ihren Filmgeschmack lustig gemacht. Oder Sie mussten zu ungeliebten Familienfeiern gehen…
Was auch immer Sie nur Ihrem Partner zuliebe getan haben: Es ist vorbei.
Jetzt können Sie genau das machen, was Sie wollen!
Schauen Sie sich zwei Staffeln Ihrer Lieblingsserie hintereinander an. Gehen Sie raus in die Natur. Essen Sie nur die Dinge, die Sie essen wollen. Ziehen Sie mit Ihren Kumpels nächtelang um die Häuser. Legen Sie die grüne Gesichtsmaske auf, mit der Sie sich nie vor anderen zeigen würden.
Egal, was es ist, ich bin sicher, Ihnen fällt etwas Passendes ein… und dann noch etwas und dann noch etwas…
7. Sie werden einen neuen Partner finden.
Aus Erfahrung kann ich sagen, dass die meisten meiner Mandanten spätestens zum Scheidungstermin, circa 1,5 Jahre nach der Trennung, einen neuen Partner gefunden haben.
Ihr Exfreund oder Exmann hat mit Ihnen einen Lebensabschnitt gelebt. Ein neuer, vielleicht passenderer Partner, wird Sie durch die nächste Lebensphase begleiten.
Falls Ihnen diese oder andere Tipps nicht helfen und/ oder Sie das Gefühl haben, dass Sie Ihren Lebensmut nicht wiederfinden können, gehen Sie bitte zu einem Arzt oder Psychologen und besorgen Sie sich die Hilfe, die Sie benötigen.
Für Fragen stehe ich Ihnen ebenfalls gerne zur Verfügung: Telefon 06373-891145, oder kontaktieren Sie mich hier.
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